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  Auszug aus der Geschichte Dahlheims
 
   
   

 

  Unser Wappen im Internet
     
Wappenbeschreibung:    
     

In Gold zwischen je einem roten Eichblatt eine eingebogene, gestürzte, mit silbernem Papierbogen belegte blaue Spitze über blaugewelltem Schildfuß mit silberner Forelle.

Genehmigung durch den Regierungspräsidenten
am 16. Juli 1964.

 

Als südlichstes Gemeinwesen des Landes Niedersachsen liegt Dahlheim im reizvollen Niestetal an der Verbindungsstraße Kassel-Witzenhausen.

Diese Grenz- und Tallage wird auch im Wappen durch die beiden eichenbestandenen Hänge - den hannoverschen und hessischen - des Kaufunger Waldes angedeutet. Der gewellte Schildfuß mit der Forelle versinnbildlicht die fischreiche Nieste, die viele jahrzehnte eine Papiermühle trieb, eine der langjährigen Erwerbsquellen des Ortes.

     

     
Aus der Geschichte Dahlheims    
     

Am 1. Juli 1965 vereinigten sich die kleine Gemeinde Dahlheim im äußersten Süden des Landes Niedersachsen mit der Nachbargemeinde Uschlag. Schon lange vorher hatten Uschlag und Dahlheim zusammengearbeitet, besonders auf kulturellen und speziell schulischem Gebiet. Im Scherz sprachen einige sogar von einer neuen Gemeinde "Dahlschlag", indem sie auch die Namen vereinten. Die Vereinigung war jedoch eine so gute Lösung, daß bereits am 1.2.1970 auch Escherode eingemeindet wurde. Damit nahmen die drei Gemeinden Gebietreformen vorweg, um die wachsenden Aufgaben unserer Zeit gemeinsam leichter zu bewältigen. Andere sind ihrem Beispiel gefolgt.

Seinem Namen nach könnte Dahlheim bereits aus fränkisch-karolingischer Zeit stammen. Der erste urkundliche Beleg für das kleine Dorf im Niestetal findet sich aber erst 1318 im Lehnbuch Herzog Ottos von Braunschweig; dort heißt es: "Wigandus ridesel, medietatem decime in Escherode et decimam in dalheim". Wigand Riedesel besitzt also als Lehensmann des Herzogs den Zehnten in Dahlheim. Das deutet darauf hin, daß der Ort mit Uschlag seit 1247 den Welfen gehört und damit als Grenzort im Gegensatz zum benachbartren Hessen stehen mußte.

Dennoch gibt es reiche Beziehungen hinüber und herüber. 1370 erwirbt das Stift Ahnaberg in Kassel ein Gut in Uschlag und Dahlheim; 1382 finden wir eine Urkunde über Besitz des Klosters Kaufungen in Dahlheim an Land, Wiese und Holz. Die Frömmigkeit der Stifter, manchmal unterstützt durch handfeste Interessen, setzte sich über Grenzen hinweg.

Das gilt auch für die Familie von Berlepsch, von der es in einer anderen Kaufunger Kloster-Urkunde heißt: "Alle von Berlipsen seint belehent mit guttern (Gütern) zu Hilgerode (Heiligenrode), Ußlacht (Uschlag), Dahlheim". >>>

 

Andere Namensformen sind übrigens für dieses Dorf "Talheym" (1368), "Tailheimes" (1369), "Dayleheym" (1492) und weitere.

Kichrlich gehörte Dahlheim 1777 zu "Ueschlag" mit 15 Feuerstellen, später zu Escherode. Der Mündener Geschichtsschreiber Lotze weiß zu berichten, daß es Sitz der Baptistengemeinde war. Er berichtet auch von einer Papiermühle am Ort. Die Adligen von Meisebug seien hier sehr begütert und auch im Besitz der Gerichtsbarkeit gewesen. Auch in der Kopfsteuerbeschreibung von 1689 ist von einer Schneidemühle die Rede; aber sie ist wüst (=aufgegeben) und bringt ganz wenig. Vom Kuhhirten heißt es, daß er einer von den "pfälzischen Vertriebenen" sei, der nichts hat.

Das Dorf hat gerade 56 Personen. 1821 zählt Dahlheim 143 Einwohner, und dabei bleibt es auffallend konstant bis 1939, wo es erst 147 waren.

Die kleine Gemeinde im lieblichen Niestetal hat ebenfalls nach dem Kriege einen bedeutenden Aufschwung erlebt. Eingebettet zwischen sanften, bewaldeten Höhen, ausgestatttet mit gut ausgebauten Verbindungen nach Kassel, Oberkaufungen und Witzenhausen, ist der heutige Ortsteil Dahlheim in der Gemeinde Uschlag zur Wohngemeinde in ruhiger, landschaftlich reizvoller Lage geworden. Seine Bewohner finden ihre Arbeitsplätze in Kassel. Anders als vor Jahren geben sie ihren Wohnsitz nicht mehr auf, um in die Stadt zu ziehen, sondern umgekehrt wird die Enge der Großstadt immer mehr dazu führen, daß die Menschen ihre Häuser in solchen gepflegten Orten in ungestörter Landschaft am Rande des Naturparks errichten.

 

 

 

   
    Quellen: Heinemeyer S. 53. Sudendorf Bd. I Nr. 303. Heinemeyer S.116. Roques: Urkundenbuch des Klosters Kaufungen Bd. I Nr. 263. Ebenda Bd. II Nr. 756 b S. 526. Kühlhorn, Orsnamen S. 29. Scharf, Christoph Barthold: Der politische Staat des Kurfüstentums Braunschweig-Lüneburg, Lauenburg 1772 S. 33. Gemeindebuch im ev.-luth. Kreiskirchenverband Münden, 1959, S. 36. Lotze, Münden S. 308